Situation Kunst (für Max Imdahl) ist ein museales Ensemble im Park von Haus Weitmar in Bochum, das von Alexander von Berswordt-Wallrabe konzipiert wurde. Situation Kunst ist Teil der Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und wird im Ausstellungsbereich wesentlich von der RUB assoziierten Stiftung Situation Kunst betrieben.
Die Besonderheit des inzwischen bundes- bis europaweit beachteten Bochumer Modells liegt in der Verknüpfung von attraktiven kulturellen Aktivitäten mit aktuellen geisteswissenschaftlichen Denkrichtungen. Eine einzigartige Chance liegt darin, dass Studierende der RUB durch die Angebote von Situation Kunst und die dort mögliche Arbeit mit Original-Kunstwerken schon während ihres Studiums wertvolle Erfahrungen in der Museumspraxis sammeln können. So ist Situation Kunst im Zusammenspiel mit der RUB ein überaus lebendiges Labor für museale Praxis – eine europaweit singuläre Konstellation, die durch das Museum unter Tage noch einmal erheblich an Strahlkraft gewinnt.
Von zentraler ideeller Bedeutung für die Entstehung von Situation Kunst war die Auffassung von Kunst, die der Kunsthistoriker Max Imdahl (1925 – 1988) mit seiner Lehre vertrat. Er war von 1965 bis zu seinem frühen Tod 1988 Ordinarius für Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum und zählt zu den Wegbereitern einer Kunstgeschichte der Moderne.
WELTSICHTEN. Landschaft in der Kunst seit sechs Jahrhunderten
Das Ausstellungskonvolut umfasst über 350 Werke vom 15. Jahrhundert bis heute, die den Kunstsammlungen der Ruhr-Universität für Lehre und Forschung zur Verfügung stehen.
Angefangen bei einigen exemplarischen Vorläufern aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die den Beginn der Entwicklung von Landschaft zu einem eigenständigen Thema der europäischen Malerei markieren, reicht das Spektrum der Weltsichten über die Jahrhunderte hinweg bis in die unmittelbare Gegenwart: vom klassischen Ölgemälde bis zur raumfüllenden Video-Sound-Installation, vom Goldenen Zeitalter der holländischen Malerei bis zu den Umweltkatastrophen der globalisierten Gegenwart.
Wie kaum ein anderes Medium eignet sich die künstlerische Landschaftsdarstellung dazu, die Rolle des Individuums in der Welt bzw. den Blick des Einzelnen auf seine jeweilige Umwelt zu reflektieren: Landschaftssicht ist immer auch Weltsicht.
Deshalb sind Werke der Landschaftskunst nicht als bloße Abbilder einer tatsächlichen Landschaft zu verstehen. Vielmehr bündeln sich in ihnen kollektive und individuelle Perspektiven und offenbaren sich gesellschaftliche Modellvorstellungen ebenso wie private Befindlichkeiten oder Sehnsüchte. Jeweils aktuelle gesellschafts- und kulturgeschichtliche Entwicklungen werden dabei zuweilen differenziert gespiegelt oder sogar vorweggenommen; in anderen Fällen entstehen träumerische, melancholische oder kritische Gegenbilder zur jeweils erlebten Realität. Im Laufe der Jahrhunderte vollziehen sich in dieser Sicht auf die Welt Wandlungen, Brüche und oft überraschende Umwälzungen, denen in der Ausstellung ein besonderes Augenmerk gelten soll.
Im neu errichteten Museum unter Tage beleuchtet die Ausstellung auf einer Fläche von etwa 1500 m2 die Entwicklung der Landschaft als Resonanzraum für Individuum und Gesellschaft. Ein Teil dieser Werke wird von nun an dauerhaft zu sehen sein.
Mit zwei Führungen (insgesamt 120 Minuten) und einer Pause.
Inkl. Busfahrt von Düsseldorf nach Bochum
Termin: Donnerstag, 28.04.2016
Beginn: 12:00 Uhr
Einlass: 11:55 Uhr
Veranstaltungsende: 18:30 Uhr
Treffpunkt:
Vor der Deutschen Oper am Rhein,
Heinrich-Heine-Allee 16a,
40213 Düsseldorf
Preis für Nicht-Abonnenten: 39,90€
Preis für Abonnenten: 35,90€
Ihre Ersparnis*: 4,00€